Behandlung von Fehlgeburten
Typische Anzeichen für eine Fehlgeburt
Dass der Bauch besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft zieht, ist ganz normal. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft spürt die Frau die Größenzunahme der Gebärmutter ganz besonders und das resultierende Ziehen des Halteapparats (Mutterbänder) wird oftmals schmerzhaft wahrgenommen. Um eine Fehlgeburt handelt es sich dabei in der Regel nicht. Die folgenden Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass eine Fehlgeburt droht.
Sollten Sie eines der folgenden Anzeichen spüren, sollten Sie sich von unseren Ärzten untersuchen lassen:
- vaginale Blutungen, auch wenn diese nur schwach sind
- starke, krampfartige Schmerzen im Unterbauch
- starkes Ziehen im Unterbauch
- starke Schmerzen im unteren Rücken
- Fieber und eitriger Ausfluss
- bei fortgeschrittener Schwangerschaft kann Fruchtwasser austreten
Unsere Ärzte werden zuerst Ihren Allgemeinzustand untersuchen und dann in einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung überprüfen, ob der Embryo Herzaktionen hat. Eine Blutuntersuchung soll Hormonwerte und Ihre Blutgruppe und den Rhesusfaktor feststellen.
Für Blutungen in der Frühschwangerschaft gibt es neben einer Fehlgeburt auch zahlreiche andere Ursachen, z.B. Geschlechtsverkehr, vaginale Untersuchungen oder Hämatome.
Formen der Fehlgeburt
Je nachdem, in welchem Stadium sich die Schwangerschaft bzw. Fehlgeburt befindet, unterscheidet man folgende Formen:
Drohender Abort (Abortus imminens) bedeutet, dass Blutungen in der Frühschwangerschaft zu bemerken sind und die Herzaktion des Feten positiv ist
Im Gang befindlicher Abort bedeutet, dass die Fehlgeburt noch nicht abgeschlossen ist. Die Schwangerschaft aber nicht mehr intakt.
Verhaltene Fehlgeburt bedeutet, dass das Herz des Embryos/Fötus aufgehört hat zu schlagen. In späteren Schwangerschaftswochen spürt die Schwangere die Bewegungen ihres Kindes nicht mehr. Die nicht mehr intakte Schwangerschaft wird mittels Ultraschall festgestellt, oft als Zufallsbefund.
Komplette Fehlgeburt (Abortus completus) bedeutet, dass die gesamte Fruchtanlage ausgestoßen worden ist. Im Ultraschall ist die Schwangerschaft nicht mehr zu sehen.
Inkompletter Abort (Abortus incompletus), bedeutet, dass nach einer Fehlgeburt im Ultraschall noch Reste der Schwangerschaftsanlage in der Gebärmutter zu erkennen sind.
Behandlung
Medikamentös
Bei drohendem Abort: wehenhemmende Medikamente, Gelbkörperhormone zur Unterstützung der Schwangerschaft
Bei unvollständigem Abort: wehenfördernde Medikamente
Chirurgische Behandlung von Fehlgeburten
Ausschabung der Gebärmutter mit der Saugcurrettage (Saug-Currettage): Nach einer Fehlgeburt wird meist eine Ausschabung in Narkose erforderlich.
Bei einer Eileiterschwangerschaft erfolgt eine laparoskopische Entfernung der Frucht oder eine Behandlung mittels Methotrexat (MTX).
Welche Methode für Sie in Frage kommt, wird ausführlich mit Ihnen besprochen. Über die Risiken und Komplikationsmöglichkeiten und auch die Behandlungsalternativen werden Sie selbstverständlich in einem einfühlsamen, ausführlichen Gespräch genau aufgeklärt.