Behandlung von Fehlgeburten
Sein Baby in der Schwangerschaft zu verlieren ist ein harter Schlag – vor allem für die betroffene Frau, aber auch für den Partner und die ganze Familie.
Eine Fehlgeburt (Abort) in der Frühschwangerschaft ist ein häufiges Ereignis. Studien zeigen, dass 10 bis 20 Prozent aller Schwangerschaften in einer Fehlgeburt vor der 12. Schwangerschaftswoche enden.
Tatsächlich liegt die Rate an Fehlgeburten noch deutlich höher, da die meisten Fehlgeburten passieren, bevor die betroffenen Frauen überhaupt wissen, dass sie schwanger sind. Grundsätzlich gilt: Je weiter fortgeschritten die Schwangerschaft ist, desto niedriger ist das Risiko für eine Fehlgeburt. Sobald die Herzaktivität mittels Ultraschall festgestellt werden kann, reduziert sich das Risiko für eine Fehlgeburt auf etwa 10%. In der 15. Schwangerschaftswoche liegt das Risiko altersabhängig bei nur noch 1–3%.
Typische Anzeichen für eine Fehlgeburt
Dass der Bauch besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft zieht, ist ganz normal. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft spürt die Frau die Größenzunahme der Gebärmutter ganz besonders und das resultierende Ziehen des Halteapparats (Mutterbänder) wird oftmals schmerzhaft wahrgenommen. Um eine Fehlgeburt handelt es sich dabei in der Regel nicht. Die folgenden Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass eine Fehlgeburt droht.
Sollten Sie eines der folgenden Anzeichen spüren, sollten Sie sich von Frau Dr. Helmy-Bader untersuchen lassen:
- vaginale Blutungen, auch wenn diese nur schwach sind
- starke, krampfartige Schmerzen im Unterbauch
- starkes Ziehen im Unterbauch
- starke Schmerzen im unteren Rücken
- Fieber und eitriger Ausfluss
- bei fortgeschrittener Schwangerschaft kann Fruchtwasser austreten
Frau Dr. Helmy-Bader wird zuerst Ihren Allgemeinzustand untersuchen und dann in einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung überprüfen, ob der Embryo Herzaktionen hat. Eine Blutuntersuchung soll Hormonwerte und Ihre Blutgruppe und den Rhesusfaktor feststellen.
Für Blutungen in der Frühschwangerschaft gibt es neben einer Fehlgeburt auch zahlreiche andere Ursachen, z.B. Geschlechtsverkehr, vaginale Untersuchungen oder Hämatome.
Formen der Fehlgeburt
Je nachdem, in welchem Stadium sich die Schwangerschaft bzw. Fehlgeburt befindet, unterscheidet man folgende Formen:
drohender Abort (Abortus imminens) bedeutet, dass Blutungen in der Frühschwangerschaft zu bemerken sind und die Herzaktion des Feten positiv ist.
Im Gang befindlicher Abort bedeutet, dass die Fehlgeburt noch nicht abgeschlossen ist. Die Schwangerschaft aber nicht mehr intakt.
Verhaltene Fehlgeburt bedeutet, dass das Herz des Embryos/Fötus aufgehört hat zu schlagen. In späteren Schwangerschaftswochen spürt die Schwangere die Bewegungen ihres Kindes nicht mehr. Die nicht mehr intakte Schwangerschaft wird mittels Ultraschall festgestellt, oft als Zufallsbefund.
Komplette Fehlgeburt (Abortus completus) bedeutet, dass die gesamte Fruchtanlage ausgestoßen worden ist. Im Ultraschall ist die Schwangerschaft nicht mehr zu sehen.
Inkompletter Abort (Abortus incompletus), bedeutet, dass nach einer Fehlgeburt im Ultraschall noch Reste der Schwangerschaftsanlage in der Gebärmutter zu erkennen sind.
Die Behandlung einer Fehlgeburt kann je nach Art der Fehlgeburt, ev. bestehenden Risiken (zB. Blutungsgefahr) und nach Patientinnenwunsch medikamentös oder operativ erfolgen. Bei der kompletten Fehlgeburt ist manchmal gar keine Therapie, sondern nur eine Verlaufskontrolle erforderlich. Bei Frauen mit negativem Rhesusfaktor wird Frau Dr. Helmy-Bader zur Vorbeugung einer Rhesusgruppen-Unverträglichkeit bei einer weiteren Schwangerschaft eine Rhesusprophylaxe durchführen. Dies ist eine einfache Injektion in den Muskel, wie bei einer Impfung.
Medikamentös
- Bei drohendem Abort: wehenhemmende Medikamente, Gelbkörperhormone zur Unterstützung der Schwangerschaft
- Bei unvollständigem Abort: wehenfördernde Medikamente
Chirurgische Behandlung von Fehlgeburten
Nach einer Fehlgeburt wird meist eine Ausschabung in Narkose erforderlich.
Bei einer Eileiterschwangerschaft erfolgt eine laparoskopische Entfernung der Frucht oder eine Behandlung mittels Methotrexat (MTX).
Welche Methode für Sie in Frage kommt, wird ausführlich mit Ihnen besprochen. Über die Risiken und Komplikationsmöglichkeiten und auch die Behandlungsalternativen werden Sie selbstverständlich in einem einfühlsamen, ausführlichen Gespräch genau aufgeklärt.