Hormonstatus
Das Zusammenspiel der Hormone, die den Eisprung auslösen und die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung eines befruchteten Eies vorbereiten, ist äußerst kompliziert. Durch die Anamnese, die gynäkologische Untersuchung und die Ultraschalldiagnostik bekomme ich aber Hinweise, welche Hormonwerte eventuell nicht stimmen könnten.
Die Konzentrationen der für das Zyklusgeschehen und die Befruchtung wichtigen Hormone werden durch Blutuntersuchungen bestimmt. Diese Hormondiagnostik wird an bestimmten Tagen des Monatszyklus durchgeführt.
Sie beinhaltet die Hormone Prolaktin, LH, FSH, Östradiol, Progesteron, die Androgene (Testosteron, Androstendion und DHEA-S), die Schilddrüsenhormone (FT3, FT4 und TSH).
Zum Zeitpunkt des Eisprungs werden Östradiol, LH und Progesteron bestimmt. Eine dritte Progesteronkontrolle wird um den 21 Tag nach Menstruationsbeginn vorgenommen. Sie gibt Auskunft darüber, ob ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht.
Prolaktin (LTH) bewirkt eigentlich nach der Geburt und Stillzeit die Milchproduktion in der weiblichen Brust und das Ausbleiben der Regelblutung. Es wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet. Bei einigen Frauen wird zuviel von diesem Hormon gebildet, was sich unter anderem zur Störung der Eizellreifung führen kann. Die Werte des luteinisierenden Hormons (LH) zeigen den bevorstehenden Eisprung an. Die Werte des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) geben Auskunft über das Wachstum der Follikel. Entstehungsorte und genaue Wirkungsweise der beiden letzt genannten Botenstoffe werden im Zyklusgeschehen besprochen.
Die Östradiolwerte geben an, ob die Eireifung ohne Komplikationen verläuft. Östradiol ist das wichtigste Östrogen. Die Progesteronkonzentration gibt vor allem Auskunft über den ungestörten Ablauf der zweiten Zyklusphase. Für die Einnistung der Eizelle in den Uterus ist dieses Hormon wichtig.
Bei einem zu hohen Wert der Androgene (Sammelbegriff für männliche Hormone) leidet die Reifung der Eizelle. Das wichtigste Androgen ist das Testosteron. Es wird bei der Frau in den Eierstöcken und in der Nebenniere gebildet. Ein positiver Effekt ist die Libidosteigerung bei der Frau, bei zu hohen Testosteronwerten kommt es zur Vermännlichungen (Bartwuchs, tiefe Stimme, verstärkter Muskelaufbau). DHEA-S (Dehydroepiandrosteron-Sufat), das zweite Androgen, dass im Hormonstatus bestimmt wird, wird auch in der Nebenniere gebildet und ist ein Vorgängerhormon (Prohormon) der Östrogene bei der Frau.