Präklampsie

Präeklampsie ist eine nur in der Schwangerschaft auftretende Erkrankung und zeigt sich meist erst in der zweiten Schwangerschaftshälfte. Eine Präeklampsie macht sich durch erhöhten Blutdruck (höher als 140/90 mmHg) sowie eine erhöhte Eiweißausscheidung im Harn (mehr als 300 mg/24 Stunden) und Ödeme, d.h. Wasseransammlungen in den Beinen, Füßen, Händen oder im Gesicht, bemerkbar.

Ursachen

Es scheint mehrere Ursachen zu geben, die auch zu verschiedenen Auswirkungen führen können. Vermutet wird eine Störung der Plazentation (Bildung und Einnistung der Plazenta), sowie immunologische oder hormonelle Einflüsse und Umweltfaktoren.

Wer bekommt Präeklampsie?

Die Präeklampsie tritt bei 3 bis 5% der erstgebärenden Frauen auf, das Risiko für Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder geboren haben liegt bei nur 0,5%. Als gefährdet gelten Schwangere, die in einer vorherigen Schwangerschaft schon einmal an Präeklampsie gelitten haben. Einige Krankheiten wie Diabetes, erhöhter Blutdruck, Herzkrankheiten, Übergewicht, Autoimmunkrankheiten und chronische Nierenerkrankungen erhöhen die Gefahr einer Präeklampsie. Auch höheres Alter über 40 Jahre oder sehr niedriges Alter der Schwangeren sind Risikofaktoren.

Komplikationen

In besonders schweren Fällen kann eine Präeklampsie eine lebensgefährliche Verlaufsform nehmen, bei der es bei der Mutter zusätzlich zu neurologischen Symptomen kommt. Dies wird als Eklampsie bezeichnet und tritt bei etwa einer von 2.000 bis 3.500 Geburten auf.

Eine weitere mögliche, akut bedrohliche Komplikation einer Präeklampsie ist das so genannte HELLP-Syndrom. Dabei kommt es zusätzlich zum erhöhten Blutdruck und der erhöhten Eiweißausscheidung zu einer Störung der Leberfunktion und damit des Blutbildes.

Symptome

Symptome sind erhöhter Blutdruck, eine erhöhte Eiweißausscheidung im Harn und Ödeme. Zusätzlich können starke Schmerzen im Oberbauch sowie zusätzlich Übelkeit, Erbrechen und neurologische Symptome wie Lichtempfindlichkeit, Augenflimmern und Doppelbilder auftreten. Es kann zu massiven Störungen des Blutbildes bzw. der Blutgerinnung kommen. Die Schwangere wirkt meist insgesamt sehr krank.

Diagnostik

Besteht der Verdacht auf eine Präeklampsie wird Frau Dr. Helmy-Bader Ihren Harn auf Eiweis-Ausscheidung und Ihren Blutdruck kontrollieren, Ihr Gewicht messen und den Körper auf Wasseransammlungen (untersuchen). Außerdem werden zusätzliche Untersuchungen begonnen, wie die Messung der Eiweis-Ausscheidung im 24 Stunden-Harn, ein Blutdruck-Monitoring mit Anlegung eines Blutdruckpasses, eine Blutabnahme zur Diagnostik der präeklampsie-relevanten Parameter, der Gerinnung sowie die Bestimmung des sFlt-1/PlGF-Quotienten. Zusätzlich wird das Wohlbefinden des ungeborenen Kindes mittels Ultraschall genau untersucht. Mütterliche Risikofaktoren werden erhoben und Sie werden darauf aufmerksam gemacht bei Symptomen wie erhöhtem Blutdruck im Selbstmonitoring (Blutdruckpass), starke Kopfschmerzen, Zunahme der Ödeme oder Augenflimmern sofort Kontakt mit Frau Dr. Helmy-Bader aufzunehmen.

Therapie

Bei einer Präeklampsie hängt die Therapie einerseits vom Schweregrad und vom Gesundheitszustand der Frau andererseits vom Schwangerschaftsalter ab. Solange der Gesundheitszustand der Mutter es erlaubt, wird versucht, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, um eine Frühgeburt zu vermeiden. Bettruhe, mehrmals tägliche Blutdruckkontrollen und blutdrucksenkende Medikamente werden verordnet. Jedenfalls werden engmaschige Kontrolluntersuchungen und bei schwerer Präeklampsie die stationäre Aufnahme in einem spezialisierten Zentrum mit angeschlossener Neugeborenenintensivstation zur intensivmedizinischen Überwachung der Schwangeren durchgeführt. In schweren Fällen wird nach Stabilisierung des Gesundheitszustandes der Schwangeren unter Berücksichtigung des Schwangerschaftsalters eine Beendigung der Schwangerschaft angestrebt.

Vorbeugung

Bei der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung kontrolliert Frau Dr. Helmy-Bader immer Ihren Blutdruck und Ihren Harn auf Eiweisausscheidung. Ist der Blutdruck grenzwertig erhöht werden Sie zum täglichen Blutdruck-Eigenmonitoring eingeschult, der sFlt-1/PlGF-Quotient bestimmt und engmaschig kontrolliert. Durch regelmäßige Schwangerschaftsuntersuchungen kann ein eventuelles Eklampsierisiko rechtzeitig erkannt werden. Auch eine einfache Ultraschalluntersuchung mit Doppleruntersuchung der Arteria Uterina in der Frühschwangerschaft kann eine Prognose für die Wahrscheinlichkeit einer Präeklampsie erstellen.
Risikopatientinnen und Frauen, die in einer vorausgehenden Schwangerschaft bereits eine Präeklampsie hatten oder bei denen sich sehr früh in der Schwangerschaft Hinweise auf die Entstehung einer Präeklampsie finden, sollten über die routinemäßigen Kontrollen hinaus untersucht und betreut werden.

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