Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine Form der Zuckerkrankheit, die während der Schwangerschaft entsteht und unmittelbar nach der Geburt meist wieder verschwindet. Etwa 4% aller Schwangeren leiden unter Gestationsdiabetes. Frauen, die während einer Schwangerschaft diese Form des Diabetes entwickeln, haben ein erhöhtes Risiko, in weiterer Folge an einem manifesten Diabetes Mellitus erkranken.

Symptome

In der Regel macht sich ein Schwangerschaftsdiabetes nicht durch Beschwerden bemerkbar, weshalb er nur durch einen sogenannten Zuckerbelastungstest (oraler Glukosetoleranztest) festgestellt werden kann. Dieser Suchtest gehört zu den im Mutter-Kind-Pass vorgesehenen Untersuchungen und wird allen Schwangeren zwischen der 24. und der 27. Schwangerschaftswoche empfohlen. Frau Dr. Helmy-Bader führt den Zuckerbelastungstest in der Ordination durch. Zuerst wird Ihr Nüchternblutzuckerwert bestimmt. Danach erhalten Sie ein Glas mit 75 Gramm konzentrierter Zuckerlösung. 1 Stunde sowie 2 Stunden nach Trinken dieser Lösung wird nochmals Ihr Blutzuckerwert kontrolliert. Sinn dieser Untersuchung ist das Aufdecken von Blutzuckerspitzen nach Mahlzeiten.

Sind Risikofaktoren bekannt, wird schon zu Beginn der Schwangerschaft als Vorsorgeuntersuchung eine Bestimmung des Nüchtern-Blutzuckerspiegels durchgeführt und ein zusätzlicher Zuckerbelastungstest vor der 20. Schwangerschaftswoche angeordnet.

Wer bekommt Schwangerschaftsdiabetes?

Es besteht ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes bei Übergewicht (Bodymass-Index über 25), Diabetes in der Familie (Eltern oder Geschwister) oder wenn Sie Schwangerschaftsdiabetes in einer früheren Schwangerschaft hatten. Auch Frauen afrikanischer, asiatischer oder lateinamerikanischer Herkunft, ein Alter der Schwangeren über 30 Jahre, wiederholte Fehlgeburten und eine frühere Geburt mit einem Geburtsgewicht über 4000 Gramm stellen Risikofaktoren für das Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes dar.

Welche Auswirkungen kann Schwangerschaftsdiabetes haben?

Durch Schwangerschaftsdiabetes ist das Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind erhöht. Es treten beispielsweise häufiger Harnwegsinfekte, Bluthochdruck und Präeklampsie auf als bei Schwangeren ohne Zuckerstoffwechselstörung. Das Kind kann zu groß werden und nach der Geburt an Unterzuckerung leiden. Auch Kaiserschnittentbindungen sind häufiger. Das Gesundheitsrisiko kann jedoch durch eine individuelle Diabetes-Therapie mit regelmäßigen ärztlichen Kontrollen deutlich gesenkt werden.

Therapie

Die Krankheit wird fast ausschließlich durch eine Ernährungsumstellung behandelt mit vorwiegend zuckerfreier Kost, sowie Steigerung der körperlichen Bewegung. Außerdem ist eine regelmäßige Selbstmessung Ihrer Blutzuckerwerte notwendig. In Ausnahmefällen muss aber mit einer Insulintherapie für die Dauer der Schwangerschaft begonnen werden.

Prognose

Beim Schwangerschaftsdiabetes normalisieren sich die Blutzuckerwerte nach der Entbindung wieder und die Therapie kann beendet werden. Etwa sechs bis zwölf Wochen nach der Entbindung wird ein weiterer Zuckerbelastungstest durchgeführt. Dieser soll kontrollieren, ob sich der Zuckerstoffwechsel normalisiert hat.

Etwa 50% aller Frauen mit Gestationsdiabetes entwickeln innerhalb von acht bis zehn Jahren nach der Schwangerschaft einen manifesten Diabetes. Intensive Lebensstilmaßnahmen, wie Gewichtsnormalisierung, Ernährungsanpassung, körperliche Aktivität und Raucherentwöhnung können dieses Risiko erheblich verringern.

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